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Wie man Kindern den Terror erklärt

Spätestens seitdem auch in Deutschland Anschläge stattfinden, fragen sich viele Eltern wie sie Ihren Kindern den Terror erklären sollen. In unserer multimedialen Welt ist Abschottung kaum möglich. Doch wie etwas erklären, das man selbst kaum begreifen kann? Im Angesicht der schrecklichen Taten kommt vielen nur Ratlosigkeit in den Sinn. Beim Ringen um die richtigen Worte fangen einige an, mit Ihren Kindern über verdrehte Ideologien zu sprechen. Die am Ende auch nicht rechtfertigen können. Wie viele Informationen sind für ein Kind geeignet, und welche kann es verarbeiten?

Wie man Kindern den Terror erklärt

Lassen Sie Ihr Kind nicht allein mit den vielen Eindrücken

Kleinkinder unter 3 Jahren sind noch nicht in der Lage, den Unterschied zwischen Realität und Fiktion zu erkennen. Daher wird empfohlen die Nachrichten in diesem Alter gänzlich auszuschließen. Geht Ihr Kind in den Kindergarten, ist es kaum noch möglich alle Informationen fernzuhalten. Überall wird geredet, die Kleinen bekommen Bruchstücke davon mit. Sie können aber den Zusammenhang nicht richtig einordnen. Aus der Ungewissheit können leicht diffuse Ängste entstehen.

Eindrücke einordnen und relativieren

Helfen Sie Ihrem Kind dabei, die Geschehnisse einzuordnen. Sie können z.B. die Funktion der Nachrichten erklären: Es wird über außergewöhnliche Ereignisse berichtet. Das bildet aber nur einen kleinen Teil der Welt ab. An den meisten Orten passiert nichts, darüber lohnt es sich nur nicht zu berichten. Nehmen Sie die Fragen ernst und versuchen Sie sachlich und ehrlich zu antworten. Oft möchten Kinder wissen, ob so etwas auch in der Heimatstadt möglich ist. Sie können hier deutlich machen, dass grundsätzlich überall etwas passieren kann, die Wahrscheinlichkeit dafür aber sehr gering ist. Bei kleineren oder besonders ängstlichen Kindern ist auch eine Notlüge erlaubt.

Ältere Kinder wollen meist schon weiter ins Detail gehen. So machen sie sich ein Bild von der Situation. Je nach Persönlichkeit des Kindes, können Sie einige der Umstände beschreiben. Mögliche Details:

  • es waren sehr viele Polizisten vor Ort
  • die Straßen wurden gesperrt
  • die Flucht des Täters konnte so verhindert werden

Sprechen Sie auf einer möglichst sachlichen Ebene Ihre Betroffenheit aus, große Gefühlsausbrüche sind dabei nicht angebracht (z.B. Es ist schlimm was passiert ist, das macht mich traurig). Regen Sie auch Ihr Kind dazu an, seine Gefühle zu benennen und auszudrücken. Signalisieren Sie dabei: Angst und Trauer sind völlig normal.

Die Frage nach dem Motiv

Kommt die zentrale Frage nach dem Warum, gibt es keine einfache Antwort. Möglich ist der Vergleich mit einer Krankheit. Sie müssen aber nicht auf alles eine Antwort haben (z.B. Wir können nicht alles verstehen, was auf der Welt passiert. Aber wir können uns immer für das Gute einsetzen). Viel wichtiger ist, das Kind nicht auszuschließen. Seien Sie offen und gesprächsbereit. Reden Sie auch im Alltag über aktuelle Geschehnisse, positive und negative. So etablieren Sie einen offenen Umgang mit Informationen. Wenn dem Nachwuchs dann etwas unklar ist, können Sie sicher sein dass er von selbst nachfragt.

Wie kann man Kindern den Terror erklären?