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Berührung und Aufmerksamkeit helfen bei der Entwicklung

Alle Lebewesen brauchen Liebe, um sich gesund zu entwickeln zu können. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen weiß man, dass Babys, die ohne Zuwendung, Berührung und Aufmerksamkeit aufwuchsen und nur mit Mahlzeiten versorgt wurden, schwere Verhaltensstörungen davontrugen oder sogar starben.

Liebe ist ein umfassender Begriff, sie setzt sich aus wohlmeinenden Gefühlen und aus vielen kleinen Handlungen zusammen.

  • Berührungen und freundliche Aufmerksamkeit sind dabei wichtige, ja sogar lebenswichtige Ausdrucksformen von Liebe, die Eltern ihren Kindern schenken können und der Entwicklung des Kindes helfen.
  • Über die Haut und mit den Augen erfahren Babys hauptsächlich das Gefühl allumfassender Liebe: Die Haut als „Spiegel der Seele“ fühlt, empfängt und sendet lieb gemeinte Signale.
  • Die Augen, als „Fenster zur Seele“ zeigen wohl gemeinte Gefühle, und sie nehmen die ausdrucksvollen Blicke des Gegenübers wahr.

Die Ergebnisse entwicklungspsychologischer Studien bestätigen immer wieder die Bedeutung von Aufmerksamkeit, Berührung und Augenkontakt: Zärtliche, liebevolle Hautreize fördern die gesamte Entwicklung des Kindes. Neben der Versorgung mit Nahrung wächst und gedeiht ein menschliches Wesen dann gesund, wenn es häufig gestreichelt und oft in den Arm genommen wird.

Berührung, Haut- und Blickkontakt schaffen Aufmerksamkeit

Betrachtet man die komplexen körperlichen Abläufe, so wird deutlich, wie und warum alle Lebewesen Aufmerksamkeit, Berührungen und Hautkontakt brauchen, um an Leib und Seele gesund zu bleiben: In der Haut befinden sich unzählige Tastkörperchen (Rezeptoren), die jeden von außen kommenden Hautreiz aufnehmen und an das Gehirn weiterleiten. In den tiefen Hautschichten befinden sich weitere Rezeptoren, die das Gehirn ständig auf dem Laufenden halten, was Muskeln und Gelenke gerade tun und welche Berührungen auf sie einwirkt. Diese Rezeptoren werden aktiv, wenn die Körperhülle Druckreize empfängt, und sie sorgen dafür, dass der Organismus wach und aufmerksam bleibt. Wohlmeinende Berührungen senden auf diesem Weg über die Haut Signale an das Gehirn, das wiederum eine positive körperliche und seelische Entwicklung veranlasst. „Glückshormone“ werden ausgeschüttet, die Muskeln entspannen sich, und das Kind fühlt sich rundherum wohl. Dieses Wohlbefinden unterstützt die kindlichen Entwicklungsprozesse auf allen Ebenen: Es wächst gut, sein Immunsystem ist leistungsstark und seine Körperfunktionen sind weniger störanfällig. Kinder entwickeln so ein positives Körper- und Ich-Bewusstsein, denn sie lernen schon früh, dass man ihre Persönlichkeit schätzt und sie lieb hat.

Von Berührungen, Blickkontakt und Aufmerksamkeit üben eine ähnlich positive Wirkung auf das Kind aus. Gerade beim Stillen oder Flaschegeben suchen Babys das Augenpaar, das aufmerksam und mit viel Liebe ihre Mahlzeiten begleitet. Sie „lesen“ förmlich in den Augen die Botschaften der Mutter oder des Vaters. Durch intensive Aufmerksamkeit und Berührungen konzentrieren sich beide auf das Wesentliche. Sie sprechen und verstehen die – stumme – Sprache ihres Körpers und ihrer Seele.

  • Liebevolle Gefühle werden durch die Augen ausgetauscht und befördern die Entwicklung
  • Mutter oder Vater vermitteln ihrem Kind dadurch: „In diesem Augenblick bin ich ganz für Dich da!“
  • Diese ungeteilte Aufmerksamkeit beantworten beide mit Zufriedenheit und Wohlbefinden

Wenn das Kind dann schon größer ist, helfen Berührungen, Aufmerksamkeit und Blickkontakt, das Gesprochene besser zu verstehen und seine Bedeutung zu erfassen: Ein ausgesprochenes „Nein“ zusammen mit dem entsprechenden Augenausdruck hat mehr Wirkung auf die Entwicklung, als beispielsweise dem Kind auf die Händchen zu schlagen, wenn es etwas nicht anfassen soll. Das gleiche trifft natürlich auch auf positive Unterstützung zu: Sieht das Kind die Begeisterung und Aufmerksamkeit in den Augen Erwachsener und hört es gleichzeitig die entsprechenden Worte im dazugehörenden Tonfall, erlebt es dies als absolute Bestätigung und Unterstützung seines Tuns und Handeln.

Augenkontakt zwischen Mutter und Kind

Zärtliche, liebevolle Berührungen und häufiger Augenkontakt fördern die gesamte Entwicklung des Kindes und stärken die Beziehung zwischen Eltern und Kind