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Vorsorgeuntersuchungen

Die Vorsorgeuntersuchungen Baby (U1 bis U9)

Seit mehr als 20 Jahren gibt es bei uns die von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchung für Babys und Kleinkinder. Heute sind bis zum sechsten Lebensjahr neun Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen. Gerade in dieser Lebensphase, in der sich das Baby zum Schulkind entwickelt, werden die gesundheitlichen Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Bleiben in dieser Zeit des schnellen Wachstums und der wichtigen Entwicklungsschritte Erkrankungen unentdeckt, kann das Folgen für das gesamte spätere Leben haben. Die erklärt die große Bedeutung der Vorsorgemaßnahmen, die aber nur ihren sinn erfüllen können, wenn Eltern mit ihrem Baby alle Untersuchungstermine wahrnehmen.

Hierauf sollten bei den Vorsorgeuntersuchungen achten!

Nach der Entbindung bekommt jede Mutter ein gelbes Heft, in das alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchung ihres Babys eingetragen werden. So können Kinderärzte auf einen Blick erkennen, ob Wachstum und körperlich – geistige Entwicklung im Rahmen einer bestimmten Norm bleiben oder extrem davon abweichen. Die Vorsorgeuntersuchungen selbst laufen oft spielerisch ab, so dass Eltern kaum erkennen, was der Arzt eigentlich prüft.

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Bei jedem Termin wiederholen sich aber die folgenden Vorsorgeuntersuchungen:

  • Überprüfung des Wachstums, des Gewichts und der Körperproportionen;
  • Inspektion von Augen, Ohren, Nase, Mund und Haut;
  • Abhören von Herz und Lunge;
  • Abtasten des Bauches und er inneren Organe;
  • Kontrolle der Entwicklung von Skelett und Gliedmassen
  • Vorsorgeuntersuchungen der Motorik, des Nervensystems und der wichtigsten Reflexe

Darüber hinaus hat jede Vorsorgeuntersuchung bestimmte Schwerpunkte, die auf das jeweilige Alter des Kindes abgestimmt sind. Ein guter Kinderarzt wird versuchen, auch das Vertrauen der kleinen Patienten zu gewinnen, und den Eltern die Untersuchungsergebnisse ausführlich zu erklären. Da Eltern ihr Baby am besten kennen, werden sie immer gefragt, welchen Gesamteindruck sie von ihm haben oder ob ihnen Besonderheiten im Verhalten und der Entwicklung aufgefallen sind. Bei dieser Befragung sollten Eltern aber nicht schummeln und etwa behaupten, dieses oder jenes könne ihr Kind zu Hause immer problemlos. Denn die Vorsorgeuntersuchungen sind keine Leistungstests, bei denen kindliche Verhaltensweisen in gut oder schlecht eingestuft werden. Sie sind vielmehr eine Chance, die Entwicklungsschritte zu beurteilen und dem Kind über eventuelle Schwierigkeiten hinwegzuhelfen.

Kinderärztin

Um die Untersuchung seiner kleinen Patienten so reibungslos wie möglich durchführen zu können, bemüht sich der Kinderarzt immer auch um das Vertrauen der Babys und Kleinkinder

Die Vorsorgeuntersuchungen auf einen Blick

In Deutschland gibt es von der Geburt bis zur Einschulung neun wichtige Termine beim Kinderarzt, die Eltern unter keinen Umständen versäumen sollten.

U1 – der APGAR-Test – Alter: sofort nach der Geburt

Die erste Vorsorgeuntersuchung des Neugeborenen, der erweiterte Apgartest, wird unmittelbar nach der Geburt durchgeführt. Für alle wichtigen Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Hautfarbe, Reflexe und Muskelspannung erhält das Baby jeweils null bis zwei Punkte. Der Test wird nach fünf bis zehn Minuten wiederholt und die Punkte zusammengezählt. Der erreichte Wert zeigt, ob es dem Baby gut geht.

U2 – die Basisuntersuchung – Alter: 3. bis 10. Tag

Die U2 gilt als Basisuntersuchung, die meistens am 5. Tag nach der Geburt durchgeführt wird. Das Kleine hat sich zu diesem Zeitpunkt schon weit gehend an die Welt außerhalb des Mutterleibs gewöhnt und wird in aller Ausführlichkeit von Kopf bis Fuß untersucht: Der Arzt prüft Herz, Lunge, Bauchorgane, Geschlechtsteile, Haut, Knochensystem und Reflexe. Um eine mögliche negative Entwicklung, Fehlbildungen und erbliche Erkrankungen frühzeitig feststellen zu können, werden besonders die Hüftgelenke und das Blut (Blutwerte) des Babys untersucht.

U3 – dritte Vorsorgeuntersuchung – Alter: 4. bis 6. Woche

Der Kinderarzt kontrolliert bei der U3 Vorsorgeuntersuchung noch einmal die Ergebnisse der Basisuntersuchung. Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt diesmal in der Prüfung von Nervensystem und Motorik des Babys. Dazu werden verschiedene Reflexe ausgelöst, beispielsweise der Umklammerungsreflex. Spätestens bei diesem Termin macht der Kinderarzt die Eltern auch auf die Rachitis- und die Karies-Prophylaxe sowie auf die anstehenden Impfungen aufmerksam.

U4 – vierte Vorsorgeuntersuchung – Alter: 3. bis 4. Monat

Die Entwicklung des Babys macht jetzt riesige Fortschritte. Deshalb prüft der Kinderarzt bei diesen Vorsorgeuntersuchungen nicht nur seine Gliedmaßen und Organe, auch die Beobachtung des Babys liefert ihm wichtige Hinweise. Dadurch kann er beispielsweise die Entwicklung der kindlichen Motorik beurteilen.

U5 – fünfte Vorsorgeuntersuchung – Alter: 6. bis 7. Monat

Auch bei dieser Vorsorgeuntersuchung achtet der Arzt in erster Linie auf die motorischen und geistigen Fortschritte des Babys. Es versucht bereits zu krabbeln, und es kann sich im Liegen von der Rücken- in die Bauchlage drehen. Außerdem greifen Babys in diesem Alter schon gezielt nach Gegenständen und halten Blickkontakt, wenn man sie anspricht. All dies testet der Arzt bei diesen Vorsorgeuntersuchungen durch Spiel und Beobachtung. Wichtig ist in dieser Phase auch die Entwicklung von Sprache und Gehör, denn jetzt ist die richtige Zeit, um eventuelle Störungen zu behandeln.

U6 – sechste Vorsorgeuntersuchung – Alter: 10. bis 12. Monat

Neben der körperlichen Vorsorgeuntersuchung legt der Arzt bei der U6 besonderen Wert auf die Sprach- und Sinnesentwicklung des Kindes. Da sich zu diesem Zeitpunkt viele Babys n der Fremdelphase befinden, kann es zu Schwierigkeiten während der Vorsorgeuntersuchungen kommen. Das Baby schreit und möchte nicht vom Arzt angefasst werden. Dann ist der Arzt ganz besonders auf die elterlichen Beobachtungen und angaben angewiesen. Von Interesse ist dabei die alters bedingte Entwicklung zum Krabbeln und Stehen, sowie die Haltung, aber auch, ob das Kind häufig erkältet ist, Schwierigkeiten beim Essen, Trinken oder Schlucken hat oder ob es an Krampfanfällen leidet, wird der Arzt erfragen.

U7 – siebte Vorsorgeuntersuchung – Alter: 21. bis 24. Monat

Bei der U7 werden die früheren Vorsorgeuntersuchungen wiederholt und die geistige Entwicklung des Babys getestet. Der Arzt bittet es beispielsweise, bestimmte Körperteile zu benennen und zu zeigen. Außerdem überprüft er, ob es kleine Gegenstände im Pinzettengriff, also mit den Spitzen von Zeigefinger und Daumen, halten kann. Wichtig ist auch, wie das Kind beim Gehen die Füße aufsetzt, ob es ausgeprägte O- oder X-Beine hat und ob es den Rücken gerade hält. Da jedes vierte Kind bereits zu diesem Zeitpunkt Zahnschäden hat werden auch die Milchzähne inspiziert.

U8 – achte Vorsorgeuntersuchung – Alter: 3. bis 4. Lebensjahr

Wieder untersucht der Arzt sämtliche Organe, das Hör- und Sehvermögen, die Sprachentwicklung sowie die Körperbeherrschung: Das Kind soll zum Beispiel ein paar Sekunden mit geschlossenen Augen stehen, danach fordert er es auf, mit offenen Augen auf einem Bein das Gleichgewicht zu halten. Außerdem befragt der Arzt die Eltern nach Geschicklichkeit und Sprachentwicklung (das Kind sollte nun Sätze in der Ich-Form beherrschen) sowie nach Auffälligkeiten im Verhalten.

U9 – neunte Vorsorgeuntersuchung – Alter: 5 bis 5 -1/2 Jahre

Die U9 ist die letzte Vorsorgeuntersuchung vor der Einschulung und zugleich der umfangreichste Check. Es wird besonderen Wert auf die Funktion der Sinnesorgane (Hör- und Sehvermögen) sowie auf die motorische Entwicklung (Körperbeherrschung, Haltung und Koordination) gelegt. Auch die Entwicklung der Sprechfähigkeit und des Sozialverhaltens sind von Interesse. Bei der Vorsorgeuntersuchung überprüft der Arzt auch Urin und Blutdruck sowie den Impfpass: sind alle Impfungen durchgeführt?

Letzte Aktualisierung am 19.03.2024 um 08:17 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API