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Zahnpflege

Früher glaubte man, dass das kindliche Milchgebiss nicht so wichtig sei, da diese Zähne ohnehin wieder ausfallen. Heute weiß man, dass die Milchzähne für die spätere Entwicklung der bleibenden Zähne große Bedeutung haben. Die Milchzähne sind nämlich Platzhalter für die bleibenden Zähne. Muss ein Milchzahn gezogen werden, bevor der entsprechend bleibende Zahn drunter nachkommt, rücken die restlichen Milchzähne in diese Lücke.

Gesunde Ernährung

Gemüse, Obst und Vollkornprodukte gehören zu einer gesunden Ernährung (© alexthq13 – Fotolia.com)

Für die bleibenden Zähne bedeutet dies, dass sie später nicht korrekt nachwachsen können – es kommt zu Fehlstellungen, die sich nur mit viel Aufwand wieder korrigieren lassen. Und noch etwas ist wichtig: Wenn ein Milchzahn von Karies befallen ist, so kann er nicht nur die Nachbarzähne, sondern auch den nachwachsenden Zahn anstecken.

Obwohl in letzter Zeit ein Trend zur Besserung zu verzeichnen ist, haben viele Kinder bereits im Alter von drei bis vier Jahren massive Zahnprobleme: Kaum ist dass das Milchgebiss vollständig vorhanden, sind einzelne Zähne schon von Karies befallen. Zuviel Süßes (Nahrung und Getränke) sowie mangelnde Zahnhygiene kommen als Hauptursachen für diesen Missstand in Frage. Zahnärzte haben nun ein umfangreiches Programm zur Erhaltung der Zahngesundheit entwickelt. Es besteht aus vier Grundsatzregeln, die von Zahnärzten als „die vier Säulen der Prophylaxe“ bezeichnet werden:

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene gemischte Ernährung beeinflusst den Aufbau und den Zustand der Zähne positiv. Denn für ihren Aufbau benötigen Zähne vor allem Bausteine, wie Mineralien (Kalzium, Phosphor, Eisen), Vitamine und Spurenelemente, zu denen auch Fluoride zählen. Gerade in Vollkornbrot, Milch und Milchprodukten, Gemüse, wie Möhren und Kohlrabi, oder auch in Nüssen sind die Stoffe vorhanden. Dagegen enthalten Weißbrot, Kuchen oder andere Weißmehlprodukte nur geringe Mengen davon. Süßigkeiten wie Bonbons, Marmeladen, Honig oder Zucker führen zu Bakterienwachstum und greifen so den schützenden Zahnschmelz an – sie sollten deshalb möglichst selten gegessen werden.

Einnahme von Fluoridpräparaten

Milchgebiss

Ein gesundes Milchgebiss sieht nicht nur gut aus, es ist auch wichtig für die bleibenden Zähne (© brunobarillari – Fotolia.com)

Fluoride härten den Zahnschmelz und machen ihn widerstandsfähiger gegen den Säureangriff der Kariesbakterien. Deshalb soll schon in den ersten Lebenstagen mit der Gabe von fluoridhaltigen Präparaten begonnen werden. Sie sind in der vorgeschriebenen Dosierung wirksam und unschädlich.

Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt

Schon im frühen Kindesalter sollten Eltern mit ihrem Kind zweimal im Jahr den Zahnarzt aufsuchen. Selbst wenn das Kind keine Zahnprobleme hat sind die regelmäßigen Besuche wichtig: zum einen gewöhnt es sich eher daran und zum anderen können rechtzeitige Behandlungen vor größeren Problemen bewahren.

Pflege und Reinigung der Zähne

Mikroorganismen, die sich in dem aus Speiseresten und Speichelbestandteilen an der Zahnoberfläche haftenden Zahnbelag (Plaque) angesiedelt haben, vergären Zucker aus der Nahrung, und es entstehen Säuren. Diese lösen Mineralien aus der Zahnsubstanz heraus – der Zahn wird „ entkalkt“, und Fäulniserreger zerstören ihn schließlich.

Mein Rat an Sie

Erste Zähne

Schon für Babys erste Zähne ist Pflege wichtig (© marchibas – Fotolia.com)

Viele Erwachsene haben Angst vor dem Zahnarzt und übertragen ihre Angst oft unüberlegt auf ihre Kinder („Wenn du deine Zähne nicht putzt, musst du zum Zahnarzt“). Versuchen Sie statt dessen, Ihr Kind von Anfang an daran zu gewöhnen, den Mund zu öffnen, um beispielsweise im Spiegel die schönen weißen Zähne zu bewundern. Es wird dann mit der Zeit ein positives Gefühl für seine Zähne bekommen und auch dem Zahnarzt seine Zähne zeigen.

Der erste Besuch beim Zahnarzt sollte bereits zu einem Zeitpunkt stattfinden, wo ihr Kind noch keine Zahnprobleme hat, also zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr.

Baby Zahnpflege

Ältere Kinder, deren Motorik bereits entsprechend ausgereift ist, beginnen auch selbst mit der Zahnpflege (© Sergey Novikov – Fotolia.com)

Durch regelmäßiges Zähneputzen, insbesondere nach den Mahlzeiten, werden die Zähne weit gehend von Speiseresten befreit, so dass der beschriebene Prozess erst gar nicht stattfinden kann. Deshalb sollten Eltern schon bei ihrem Baby mit der Zahnpflege beginnen: Mit einem feuchten Wattestäbchen oder einem Stück Mull werden die ersten Zähne gereinigt. Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr braucht das Kind zur Zahnpflege eine eigene Zahnbürste. Wichtig ist dabei ein dicker, runder Griff, den es selbst sicher halten kann. Doch am Anfang brauchen Kinder noch Hilfe beim Zähneputzen, da sie selbst noch nicht in der Lage sind, die notwendigen Bewegungen durchzuführen.

Ideal wäre es, nach jeder Mahlzeit die Zähne zu putzen. Doch diese Forderung lässt sich im täglichen Leben oft nur schwer einhalten. Morgens nach dem Frühstück und abends nach der letzten Mahlzeit ist der Griff zur Zahnbürste aber besonders wichtig. Damit die Zähne richtig gereinigt, und das Zahnfleisch ausreichend massiert werden, sollte das Putzritual mindestens drei Minuten dauern. Am besten lässt sich das verwirklichen, wenn auch die Eltern in dieser Zeit die Zähne putzen.

Sobald das Kind gelernt hat, die Zahncreme auszuspucken und mit Wasser nachzuspülen, können fluoridhaltige Zahnpasten benutzt werden. Bei der Auswahl der Zahncreme sollen Sie aber auch auf weitere Inhaltsstoffe achten. Im bereits erwähnten Öko-Berater für Eltern werden Zahnpasten empfohlen.

Zahnpflege

Die Zähne sollten jeweils für drei Minuten geputzt werden – die Kontrolle mit der Sanduhr macht den Kindern oft besonders großen Spaß (© Oksana Kuzmina – Fotolia.com)

Älteren Kindern macht es besonders viel Spaß, wenn sie ihre Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste putzen dürfen. Gerade in letzter Zeit sind Geräte auf den Markt gekommen, die sehr gute Reinigungsergebnisse erzielen: Sie führen nämlich die richtigen Putzbewegungen in kürzester Zeit aus, und das wesentlich häufiger, als es ein Kind mit der Zahnbürste es selbst schaffen könnte.

Die Kunst, Zähne richtig zu putzen

Die selbstständige Zahnpflege ist erst von älteren Kindern zu leisten, denn um möglichst alle Speisereste von den Zähnen zu entfernen ist systematisches Vorgehen sowie motorische Geschicklichkeit erforderlich. Das richtige Zähneputzen können Kinder am besten lernen, wenn die Eltern anfangs helfen und wenn sie es sich bei Mama oder Papa abgucken können.

  • Bevor das Kind zur Bürste greift, sollte es seinen Mund mit warmem Wasser gründlich ausspülen. Danach werden die oberen und unteren Zähne aufeinander gestellt. Mit kleinen kreisenden Bewegungen führt man die Bürste langsam von hinten nach vorne. Dabei sollten die Borsten auch das Zahnfleisch massieren und bis in die Zahnzwischenräume kommen.
  • Im zweiten Durchgang ist der Mund geöffnet, so dass die Kauflächen mit kleinen, ruckartigen Vor- und Zurückbewegungen gebürstet werden können.
  • Der dritte Gang ist für Kinder etwas mühsam, denn dabei soll die Innenfläche der Zähne gereinigt werden: Es wird bei den Backenzähnen begonnen und zwar mit kräftigen Strichen vom Zahnfleisch zum Zahn. Kinder brauchen dabei noch lange Zeit Hilfe, denn die komplizierten Bewegungen sind für sie nicht so einfach durchzuführen.
  • Zum Schluss kommen die Schneidezähne dran. Damit sie innen geputzt werden können, hält man die Bürste hochkant und führt sie mit kleinen Auf- und Abbewegungen vom Zahnfleisch über die Zähne.
  • Abschließend wird der Mund nochmals mit warmem Wasser, in das man ein bis zwei Spritzer Mundwasser geben kann, gründlich ausgespült.
Zähne putzen

© Oksana Kuzmina – Fotolia.com

Kinder sollten, wie Erwachsene auch, die Zahnbürste regelmäßig auswechseln, spätestens jedoch nach drei Monaten muss sie durch eine neue ersetzt werden. Zum Trocknen stellt man die Bürste mit dem Kopf nach oben in ein Glas oder in einen Becher, damit die Bürste nach Gebrauch immer gut trocknen kann und sich Bakterien nicht vermehren können.