Skip to main content

Alleinerziehende haben doppelte Verantwortung

Neuesten Statistiken zufolge wächst in Deutschland jedes siebte Kind mit nur einem alleinerziehenden Elternteil auf. Fast 1,3 Millionen Mütter und 130 000 Väter leben allein mit ihrem Nachwuchs, und es werden jedes Jahr mehr. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Manche Mütter bzw. Väter haben sich bewusst dafür entschieden, bei den meisten aber geht es nicht anders.

Allen gemeinsam ist, dass sie die Alltagsanforderungen und die Verantwortung für das Kind alleine tragen müssen. Je nach Lebensweg, Persönlichkeit und Lebenssituation ist das für die einen eine Last und für andere weniger problematisch. Doch bei den meisten alleinerziehenden Eltern beherrscht am Anfang nicht nur der Stress einer Scheidung oder Trennung das Leben, sondern auch massive Versorgungsängste. Wer nicht über eine eigene Wohnung und genügend finanzielle Polster verfügt, der gerät leicht in einen Teufelskreis von Abhängigkeiten.

Das verdeutlichen wiederum statistische Zahlen: Jede dritte alleinerziehende Mutter in Westdeutschland – bei den alleinerziehenden Vätern ist es nur jeder siebte – ist auf staatliche Unterstützung angewiesen. Um den Gang zum Amt zu umgehen, suchen sich alleinerziehende Eltern meist nach einer Weile wieder eine Arbeitsstelle. Da Halbtagsstellen rar sind, müssen diese alleinerziehenden Mütter und Väter häufig ganztags arbeiten, was zu einem Nerven aufreibenden Dauerstress führen kann.

Alleinerziehende Mutter mit Kind

Für Alleinerziehende steht von Anfang an fest: Sie allein werden das Kind in den ersten Wochen betreuen

Der Alltag alleinerziehender Mütter und Väter

Beruf, Kind und Haushalt müssen unter einen Hut gebracht werden, und das möglichst ohne Probleme. Doch die stellen sich oft genug ein, besonders dann, wenn das Kind noch klein ist. Es muss tagsüber in guten Händen sein, sich dabei wohl fühlen, und es darf möglichst nicht allzu oft krank werden. Solange ein Großteil dieser Bedingungen erfüllt ist, wenn Großeltern, Freunde oder andere alleinerziehende Mütter mithelfen oder gar der Expartner seinen Teil der Verantwortung übernimmt, können die meisten Schwierigkeiten des Alltags Alleinerziehender relativ gut bewältigt werden. Wichtig ist, dass sich alleinerziehende Mütter und Väter nicht isolieren.

  • Durch Kontakte zu anderen alleinerziehenden Müttern und Vätern in ähnlicher Situation sowie zu Nachbarn, Freunden oder Verwandten lassen sich Hilfe und gegenseitige Unterstützung organisieren.
  • Wenn möglich, sollte auch die Verbindung zum früheren Partner/früherer Partnerin aufrecht erhalten bleiben, denn die Verantwortung der alleinerziehenden Mütter und Väter für das gemeinsame Kind endet nicht mit der Trennung.
  • Was das Schicksal alleinerziehender Eltern zwar nicht einfacher, aber für viele erträglicher macht, ist die Gewissheit, dass es für Kinder besser ist, mit nur einer Bezugsperson aufzuwachsen als mit zweien, die sich nicht (mehr) verstehen. So bleiben dem Kind nicht nur emotionale Dauerspannungen erspart, sondern auch die Erfahrung einer „Muss-Familie“.
Alleinerziehender Vater mit Kind

Kinder können auch mit einem Elternteil glücklich sein

Mutter und krankes Kind

Wird das Kind eines berufstätigen alleinerziehenden Elternteils krank, so kann dieser zu Hause bleiben und den kleinen Patienten betreuen