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Die Praxis des Stillens

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Noch in der Klinik konnten die Mütter einiges an Stillerfahrungen sammeln, da sie ihr Kind meistens gleich nach der Geburt und ein paar Tage danach gestillt haben. Dabei wurden sie in der Regel von fachkundigen Säuglingsschwestern oder Hebammen in der Kunst des Stillens unterwiesen. Doch kaum zu Hause angekommen, stellen sich bei vielen Müttern unverhofft Schwierigkeiten beim Stillen ein. Meist spielt dabei die Angst, mit dem Kind jetzt alleine zu recht kommen zu müssen, eine große Rolle. Keiner ist da, den man kurz um Rat fragen könnte, und niemand beruhigt die nervöse Mutter, wenn das hungrige Baby vor lauter Schreien überhaupt nicht mehr trinken mag. In dieser Situation hat sich manche Mutter schnell entmutigen lassen und resigniert ihre Stillversuche aufgegeben. Wichtiger noch als das Erlernen einer Stilltechnik sind daher innere Ruhe und Gelassenheit Nichts hat beim Stillen mehr Vorrang als das Vertrauen in diesen natürlichen Prozess: Jedes Kind findet die Brustwarze, da es mit einem starken Saugreflex ausgestattet ist. Die Mutter sollte ihren Ängsten und Befürchtungen keinen Nährboden geben, sondern sich Raum für ihre positive Einstellung schaffen.

Mutter stillt Baby mit Hebamme

Eine fachkundige Säuglingsschwester oder eine Hebamme kann der Mutter über auftretende Stillprobleme hinweg helfen

Sich- Gehen lassen, Loslassen und Fließen lassen sind nur einige Begriffe, die den gefühlsmäßigen Zustand beschreiben, der für das Stillen so wichtig ist. Hormone und Psyche sind untrennbar miteinander verbunden. Gerade beim Stillen spüren Frauen diese Einheit sowie das Wechselspiel körperlicher und seelischer Vorgänge.

Die Vorbereitung zum Stillen

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Schon während der Schwangerschaft können Frauen einiges dafür tun, um sich auf das Stillen vorzubereiten. Dazu zählen ein paar vorbeugende Maßnahmen, um wunde Brustwarzen zu verhindern, denn die empfindliche Haut wird beim Saugen des Babys sehr beansprucht. Am wirkungsvollsten gelingt dies mit warmen und kalten Wechselduschen der Brüste und mit einer behutsamen Massage der Warzen. Ein nicht zu weicher Frotteewaschlappen, oder in kaltes Wasser getränkt, ist beispielsweise ein ideales Mittel, um die Brustwarzen damit sanft zu massieren. Danach kann man sie mit ein bis zwei Tropfen Johanniskrautöl (in Apotheken und Naturkostläden erhältlich) einreiben, da dieses natürliche Heilmittel entzündungshemmende, antiseptische und heilungsfördernde Eigenschaften besitzt. Die Brustwarzen sollten aber nie mit Creme, gleich welcher Art, eingerieben werden, da diese die Haut aufweicht, was beim anschließenden Saugen Schmerzen verursacht. Eine besondere Vorbereitung brauchen Frauen, die so genannte Flach- oder Hohlwarzen haben. Bei ihnen ragt die Warze auch bei Reizung nicht hervor, und das Kind hat nichts, woran es saugen kann.

In diesem Fall sollten die betroffenen Frauen erst einmal ausprobieren, die Warze mit den fingern heraus zu ziehen. Gelingt das nicht, können sie in der Apotheke (möglichst schon vor der Geburt ihres Kindes) „Brustschilde“ besorgen die über die Warze gelegt werden. Durch den regelmäßigen Druck können sich die Brustwarzen allmählich aufreichten. Allerdings ist dies eine recht anstrengende Prozedur: Damit sich der gewünschte Effekt einstellt, müssen die Brustschilde mehrmals täglich anfangs zehn, später dann bis zu zwanzig Minuten getragen werden.

Brustmassage

Die behutsame Massage der Brüste schon während der Schwangerschaft hilft, wunden Brustwarzen vorzubeugen; danach reibt man die Warzen mit zwei Tropfen Johanniskrautöl ein

Treten beim Stillen selbst Schwierigkeiten auf, kann die Muttermilch zwischendurch auch abgepumpt werden und mit der Flasche verabreicht werden. Durch regelmäßiges Flasche geben kann sich das Kind allerdings das anstrengendere Brustsaugen leicht abgewöhnen. Deshalb sollten Frauen immer wieder Stillversuche unternehmen, damit das Baby nicht verlernt, kräftig zu saugen. Arten diese Versuche allerdings in Dauerstress für beide aus, muss die Mutter entscheiden, ob sie nicht doch den einfacheren Weg – die Muttermilch abzupumpen oder sie auszudrücken – gehen möchte.

Mein Rat an Sie fürs Stillen

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Machen Sie es sich zum Stillen so bequem wie möglich und nehmen Sie sich viel Zeit dafür.
Vielleicht ist es hilfreich, wenn Sie sich einen bestimmten Ort (Kinder- Schlaf- oder Wohnzimmer) dafür auswählen und die Tür schließen, damit Sie während des Stillens ungestört sind und ihr Baby nicht durch laute Geräusche vom Trinken abgelenkt wird. Sie können auch leise Musik dazu hören, Hauptsache ist, dass Sie sich weit gehend entspannt fühlen. Mit der Zeit werden Sie sicherlich herausfinden, wo und wie Sie am besten stillen können.

Damit die Milchproduktion nach der Geburt angeregt wird, sollte das Baby gleich angelegt werden. Auch nach einem Kaiserschnitt mit örtlicher Betäubung (Peridualanästhesie) ist es möglich, das Baby sofort an der Brust saugen zu lassen. Ob eine Mutter ihr Kind im Sitzen oder Liegen nährt, hängt allein davon ab, in welcher Position das Stillen am besten gelingt.

Es gibt nicht die optimale Stillposition. Wichtig ist, dass das Kind die Brustwarze gut erreichen und die Mutter eine bequeme, entspannte Haltung einnehmen kann. Zur Stillvorbereitung gehört es auch, dass sich die Mutter vorher innerlich auf diese Tätigkeit einstellt und sich viel Zeit dafür nimmt. Das Kind eben mal schnell zwischen zwei Arbeiten zu stillen, gelingt am Anfang meist nicht (später, wenn die Mutter mehr Erfahrung damit hat, mag dies eher möglich sein). Stress, Hetze und Zeitnot behindern nicht nur den liebevollen Kontakt zwischen Mutter und Kind, sie wirken sich auch negativ aus den Milchfluss aus. Außerdem überträgt sich die Nervosität auf das Kind, es wird unruhig, trinkt zu hastig, verschluckt sich vielleicht und kann sich nicht auf das Saugen konzentrieren.

Das Anlegen zum Stillen

Gerade beim ersten Anlegen brauchen manche Neugeborene eine kleine Hilfestellung, damit bei ihnen der Suchreflex ausgelöst wird. Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode besteht darin, dass die Mutter die zur Brust gewandte Wange ihres Kindes streichelt: Dadurch wird es automatisch sein Köpfchen in Richtung Brustwarze drehen, den Mund öffnen, die Brustwarze mit den Lippen umklammern und mit kräftigen Saugbewegungen beginnen.

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Stillende Mütter unterstützen den Busen häufig mit einem Still-BH; er lässt sich vorn öffnen uns hat Raum für eine Stilleinlage, die die Kleidung vor Durchnässen schützt.

Schon nach einigen Stilltagen findet ein hungriges Baby die Nahrungsquelle, auch ohne Hilfestellung der Mutter, denn sobald es hochgenommen und an den Körper gedrückt wird, wendet es den Kopf selbstständig in die richtige Richtung. Wichtig ist, dass das Baby die Brustwarze und Teile des Warzenhofs mit dem Mund umschließt. Denn nur so kann die Milch gut fließen und die Gefahr wunder Brustwarzen vermindert werden. Hat das Kind nur die Brustwarze im Mund, wird nicht genügend Druck auf die hinter dem Warzenhof befindlichen Milchseen ausgeübt. Dadurch bekommt es zu wenig Milch, und die empfindliche Haut der Brustwarze wird zu stark gereizt. Doch auch das wird sich nach einer Weile ganz von selbst einspielen, denn das Baby lernt sehr schnell, wie es am besten seine Nahrung aufnehmen kann.

Mütter sollten jedoch nie den Kopf des Kindes zur Brust führen, in dem sie es an beiden Wangen halten oder ihm sogar den Mund aufdrücken Diese Vorgehensweise erschreckt das Baby und verwirrt seinen Suchreflex, da es auf Grund widersprüchlicher Reize (wenn es an beiden Wangen angefasst wird) das Köpfchen von einer Seite zur anderen drehen wird.

Stillen nach Bedarf

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Grundsätzlich sollten Mütter sich nicht beim Stillen an einen starren Zeitplan halten, sondern das Kind immer dann trinken lassen, wenn es sich meldet. Diese Vorgehensweise ist gerade in den ersten Tagen besonders wichtig, damit die Milchproduktion in Gang kommt. Je mehr das Baby trinkt, desto mehr Muttermilch wird gebildet – auch dieser Regulationsmechanismus ist von der Natur perfekt eingerichtet. Die erste Zeit des Stillens ist für die Mutter auch die anstrengendste Zeit: neben all den Unsicherheiten wird das Neugeborene in den ersten Tagen und Wochen vermutlich sehr oft die Brust verlangen, und das rund um die Uhr. Viel Schlaf, gutes Essen, ausreichende Trinkmengen und wenig Aufregung sind nun das wichtigste, was die Mutter braucht.

Haben sich Mutter und Kind, Angebot und Nachfrage erst einmal aufeinander eingespielt, gibt es immer wieder Phasen, in denen der Hunger des Babys zunimmt. Das hängt meist mit einem Wachstumsschub zusammen. Es braucht mehr Energie, will öfter trinken, und der mühsam eingespielte Rhythmus gerät durcheinander. Phasen, in denen das Baby wächst, liegen beispielsweise zwischen dem achten und zehnten Lebenstag, zwischen der fünften und sechsten Lebenswoche sowie zwischen dem dritten und vierten Monat. Mütter sollten in dieser Zeit allerdings nicht mit der Flasche zufüttern. Das Baby gewöhnt sich nämlich leicht an das einfachere Saugen und akzeptiert dann möglicherweise nur noch die Flasche. , Besser ist es, das Kind anzulegen, damit die Milchproduktion steigt.

Wichtig ist ebenfalls, dass das Kind lange genug und an beiden Brüsten trinkt. Den zu Beginn einer Mahlzeit ist die Muttermilch dünnflüssiger und dient eher dem Durstlöschen. Erst nach ein paar Minuten fließt die nahrhafte, fetthaltige Milch. Trinkt das Kind also nur wenige Minuten an beiden Seiten, ist sein Magen zwar voll Flüssigkeit, aber es hat nur wenig Energie erhalten. Die aufgenommene Laktose (Milchzucker) kann dann außerdem seine Verdauung belasten: das Baby reagiert mit Blähungen, Koliken und wird unruhig, darüber hinaus schreit es häufiger, da sein Hunger nur für kurze Zeit gestillt wurde.

Nur eine Brustseite zu geben wurde früher deshalb geraten, damit die angelegte Brust auch wirklich vollständig leer getrunken wird; denn nur eine leere Brust – so die zum Teil auch heute noch vertretene Meinung – bilde wieder genügend Milch. Diese Annahme hat sich in der Praxis jedoch nicht bestätigt: Die Brust kann nie restlos leer getrunken werden, sie bildet immer noch eine kleine Reserve. Und die Milchproduktion hängt darüber hinaus von der Intensität des Saugens und der Stillfrequenz ab. Werden also Brüste beispielsweise nur halb leer getrunken, sind sie nach ein paar Stunden bestimmt wieder mit Milch gefüllt.

Was muss ich beim Stillen beachten?

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Es gibt keine maximale Zeitspanne, in der eine Stillmahlzeit beendet sein sollte. Allerdings raten viele Ärzte und Hebammen dazu, keinesfalls länger als zwanzig Minuten zu stillen. Alles was darüber hinausgehe, schade den Brustwarzen und verwöhne das Kind. Natürlich wird es für Mütter immer wieder Situationen geben, in denen sie ohnehin nicht länger stillen wollen (um etwa einen wichtigen Termin einhalten zu können); aber langes Stillen hat erfahrungsgemäß keine nachteiligen Wirkungen.

Das Gegenteil ist eher der Fall: Wenn das Baby richtig satt ist, wird es von selbst aufhören zu trinken oder nach einer Weile an der Brust einschlafen. Und an der Brust zu saugen, bedeutet für das Kind ohnehin weit mehr als nur Nahrungsaufnahme: Selbst wenn es nur nuckelt, ohne wirklich zu saugen, braucht es vermutlich die beruhigende Körpernähe- und wärme der Mutter. Wenn es sich vom persönlichen Zeitplan her vereinbaren lässt, sollten Mütter ihr Kind daher selbst bestimmen lassen, wie lange es an der Brust verweilen möchte. Und da das Nuckeln nicht mit den starken Saugbewegungen beim Trinken vergleichbar ist, wird auch die Brustwarze nicht übermäßig beansprucht.

Weitere Tipps zum Anlegen

Zwischen dem zweiten und fünften Tag nach der Geburt wird sehr viel Mich produziert. Die Brüste werden schwer und druckempfindlich. Der so genannte Milcheinschuss kann manchmal sehr schmerzhaft sein. Hilfreich ist, das Baby jetzt anzulegen und trinken zu lassen. Will es nicht trinken, oder hat es nicht genug getrunken, kann die schmerzhafte Spannung dadurch gelindert werden, dass die Milch – am besten unter der warmen Dusche – aus der Brust herausgestrichen wird: Dazu nehmen sie eine Brust in die Hand und massieren mit der anderen Hand zur Brustwarze hin.

Sind die Brüste sehr prall gefüllt, kann es für das Kind schwierig werden, genügend Luft durch die Nase einzuatmen. In diesem Fall legen sie zwei Finger oberhalb des Warzenhofes auf die Haut und ziehen diese leicht von der Nase des Kindes zurück.

Wenn die Milch zu stark fließt, verschluckt sich das Kind sehr leicht. Indem Sie mit zwei Fingern oberhalb- und unterhalb des Warzenhofes auf die Haut drücken, verlangsamt sich der Milchfluss.

Trinkt das Baby gerade, kann es vorkommen, dass aus der anderen Brust ebenfalls Milch herausströmt. Um dies zu verhindern, legen Sie Ihre flache Hand auf das Gebiet oberhalb des Warzenhofes und üben leichten Druck aus. Dadurch kann der Milchfluss unterbrochen werden.

Soll der Stillvorgang unterbrochen oder beendet werden, ist es nicht ratsam, das Kind einfach von der Brust wegzuziehen – dabei würde die Brustwarze verletzt. Eine einfache Methode den Mund des Babys zu lockern, ist ein leichter Druck mit dem Finger auf sein Kinn.

Eine weitere Möglichkeit zur Unterbrechung des Stillens besteht darin, Ihren kleinen Finger zwischen Warzenhof und Mund zu schieben. Auch das führt dazu, dass das Kind den Mund öffnet und die Brustwarze freigibt.

Gewichtskontrolle bei gestillten Kindern

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Die Befürchtung, das Kind erhalte beim Stillen nicht genug Nahrung, um gesund wachsen zu können, ist unter den stillenden Müttern anfangs weit verbreitet. Die Unsicherheit ist manchmal so groß, dass sie ihr Baby vor und nach jeder Stillmahlzeit auf die Waage legen, um kontrollieren zu können, ob und wie viel das Kind getrunken hat. Diesen Stress brachen sich Mütter aber nicht anzutun. Mangel- oder Unterernährung und Übergewicht kommen bei einem voll gestillten Kind in der Regel nicht vor. Wie viel ein Kind pro Tag zunimmt und trinkt, hängt im Wesentlichen von seinem Körpergewicht und seinem Hunger ab. Durchschnittlich trinkt ein drei Monate altes Baby so viel Milch, dass es pro Monat zwischen 750 und 900 Gramm zunimmt (die Trinkmenge entspricht dann ungefähr einem Sechstel seines Körpergewichts). Ein älterer Säugling ( ab dem vierten bis sechsten Lebensmonat) trinkt etwa ein Siebtel seines Körpergewichts und nimmt pro Mont zwischen 600 und 700 Gramm zu.

Achten Sie darauf, dass das Kind beim Trinken ausreichend Luft bekommt – eine prall gefüllte Brust hält man am besten etwas zurück

Ist das Kind zehn oder elf Monate alt, hat es sein Geburtsgewicht meist verdreifacht. Bei diesen in vielen Tabellen nachzulesenden Zahlen handelt es sich aber immer um Durchschnittswerte. Das heißt, ein Kind kann auch von dieser Norm abweichen, also schneller oder langsamer zunehmen, ohne dass dies Probleme verursacht. Bei der Gewichtszunahme sollten sich Mütter deshalb viel mehr auf ihr Gefühl und ihr Augenmaß verlassen: ist das Kind insgesamt zufrieden, trinkt es täglich lange genug an der Brust, hat es eine rosige Hautfarbe und täglich fünf bis sechs nasse Windeln (wenn es zusätzlich noch Tee oder Wasser erhält, müssen es mehr Windeln sein) , so sind dies positive Anzeichen für sein Wachsen und Gedeihen.

Will sich eine Mutter trotzdem Gewissheit über die Gewichtszunahme ihres Säuglings verschaffen, kann sie diese einmal pro Woche durch das Wiegen auf einer Babywaage kontrollieren. (Eine Babywaage kann man sich in Apotheken gegen eine geringe Gebühr ausleihen.) Fast alle Babys reagieren aber mit großer Angst auf die wacklige harte Unterlage einer Waage. Eine einfachere, für das Baby wesentlich angenehmere Methode ist, sich mit dem Kind auf eine normale Personenwaage zu stellen, und sich danach ohne das Kind zu wiegen. Die Differenz (mit der Ungenauigkeit von 100 bis 200 Gramm) ist das Gewicht des Kindes.

Babywaage

Um die Gewichtszunahme des Säuglings zu kontrollieren, kann man es einmal wöchentlich auf einer Babywaage wiegen

Füttern und zusätzliches Trinken

Grundsätzlich gilt, dass in den ersten vier bis fünf Monaten Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung als Nahrungsmittel völlig ausreicht. Danach ist der Verdauungsapparat des Kindes schon etwas stabiler und es kann einmal täglich von Gemüse- oder Obstbrei ernährt werden. Solange aber die Milch ausreichend fließt und das Kind zufrieden ist, muss in den ersten Monaten nichts zugefüttert werden. Das gleiche gilt für zusätzliche Getränke wie Tees oder Säfte. Denn die anfangs dünnflüssige Muttermilch deckt den Flüssigkeitsbedarf des Kindes. Allerdings gibt es einige Situationen, in denen ein Fläschchen mit Wasser oder ungesüßtem Tee nötig wird.

  • Im Sommer, wenn es tagelang heiß ist, oder wenn die Zimmertemperatur im Winter sehr hoch sind, braucht das Kind zusätzlich Flüssigkeit. Am besten sind dafür abgekochtes Mineralwasser (Sorten mit der Aufschrift „Für Säuglingsnahrung“ ) oder ungesüßte Früchtetees geeignet.
  • Hat Ihr Baby Durchfall oder Fieber, verliert es viel Flüssigkeit, was im Extremfall lebensbedrohlich werden kann. Tee oder abgekochtes Wasser muss in diesem Fall unbedingt verabreicht werden.
  • Bei Bauchweh auf Grund starker Blähungen helfen als alt bewährte Hausmittel Fenchel- oder Kamillentee.

Fencheltee ist eines der bewährten Hausmittel gegen Bauchweh und Blähungen; daneben wirkt er auch beruhigend

Wenn s im Sommer sehr heiß ist, braucht das Baby zusätzliche Flüssigkeit: Mineralwasser oder ungesüßte Früchtetees eignen sich dazu gut.

Das Abpumpen oder Ausdrücken der Milch

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Manchmal kann es erforderlich sein ,die Milch abzupumpen: wenn die Mutter krank ist oder einmal mehr als zwei Stunden weggehen möchte, wenn das Baby zu früh oder mit Atemwegsproblemen geboren wurde. Das Ausdrücken der Milch mit beiden Händen ist besonders empfehlenswert, wenn die Brustwarzen rissig und wund sind.

Milch abpumpen für Baby

Beginnen Sie nun rhythmisch auf den Gummiball zu drücken, bis die Milch fließt. Ist der Behälter vol, wird die Milch in eine bereitstehende Flasche gefüllt.

Zum Ausdrücken der Milch mit der Hand stellen Sie eine Schüssel in Brusthöhe vor sich, dann brauchen Sie sich nicht stark vorbeugen. Das Ausdrücken sollte pro Brustseite fünf bis acht Minuten dauern. Die abgepumpte oder ausgedrückte Milch wird in sterilisierten Flaschen im Kühlschrank aufbewahrt oder in einem Plastikbehälter tief gefroren. Wichtig ist, dass sie sofort nach der Abnahme gekühlt wird (im Kühlschrank hält sie sich 48 Stunden, im Tiefkühlfach etwa 6 Monate). Mit der aufbewahrten Muttermilch kann auch der Vater oder eine andere Bezugsperson das Baby füttern, etwa wenn die Mutter außer Haus ist. Das Flaschegeben sollte allerdings nicht sehr oft geschehen, um das Kind nicht – wie schon erwähnt – an das leichtere Saugen zu gewöhnen.

Infektionsgefahr beim Stillen

  • Um möglichen Infektionen während der Stillperiode aus dem Weg zu gehen, sollen Mütter iin dieser Zeit….
  • … möglichst nur duschen, denn in einer Badewanne, in der auch andere Familienmitglieder baden, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko durch fremde Keime.
  • … öffentliche Schwimmbäder und Saunabesuche meiden.
Vater gibt Baby die Flasche

Hat die Mutter die Milch abgepumpt oder per Hand ausgedrückt, kann auch der Vater das Baby füttern; dies ist besonders praktisch, wenn die Mutter mehrere Stunden außer Haus ist.

Hat die Mutter die Milch abgepumpt oder per Hand ausgedrückt, kann auch der Vater das Baby füttern; dies ist besonders praktisch, wenn die Mutter mehrere Stunden außer Haus ist. Legen Sie die Öffnung der Milchpumpe fest über den Warzenhof, so dass sie luftdicht aufliegt Beginnen Sie nun rhythmisch auf den Gummiball zu drücken, bis die Milch fließt. Ist der Behälter vol, wird die Milch in eine bereitstehende Flasche gefüllt.

Halten Sie die Brust mit beiden Händen, die Daumen oberhalb und die Finger unterhalb der Warze. Mit den Daumen streichen Sie nun fünf- bis zehnmal mit sanftem Druck rings um den vorderen Teil der Brust.

Halten sie mit einer Hand die Brust von unten, Daumen und Zeigefinger der anderen Hand liegen auf dem Warzenhof. Beginnen Sie rhythmisch auf die Haut zu drücken, bis die Milch fließt.

Stillhygiene und vorbeugende Brustpflege

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Sofern keine Schwierigkeiten auftreten, gibt es beim Stillen keine besonderen Hygieneregeln. Das von Ärzten und Säuglingsschwestern für die Klinik empfohlene vorherige Händedesinfizieren ist zu Hause überflüssig. Das gleiche trifft auf den Ratschlag zu, die Brüste mehrmals täglich gründlich mit Seife zu waschen. In der Praxis haben sich die einfachsten Hygieneregeln wie Händewaschen vor dem Stillen und einmal tägliches Abwaschen der Brust mit warmem Wasser (ohne Seife) bestens bewährt.

Um Entzündungen der Brustwarzen vorzubeugen, können Mütter nach dem Stillen die Warzen mit zwei Tropen Johanniskrautöl einreiben. Trotz guter Vorbereitung kann es aber gerade am Anfang vorkommen, dass die Brustwarzen mit Wundsein auf das Stillen reagieren. In diesem Fall sollten Sie vorher mit Eiswürfel abgerieben werden, das wirkt schmerz lindernd. Milch- und Speichelreste, die nach dem Stillen nicht abgewischt werden, und das Trocknen lassen der Warzen an der Luft beschleunigen die Heilung. Darüber hinaus wirken das bereits erwähnte Johanniskrautöl sowie Kompressen mit Salbei Tee, die man mehrmals täglich auf die Brustwarzen auflegt, entzündungshemmend und heilungsfördernd.

Eine zusätzliche Möglichkeit, einer schmerzhaften Brustwarzenentzündung vorzubeugen, sind so genannte Saughütchen. Mit Hilfe dieser schützenden Hütchen kann das Kind problemlos weiter trinken, und die wunden Stellen können besser ausheilen.